Mit großer Befriedigung sahen wir den Beitrag von Lila Assonitou und Anna Gana gegen einige der ungemessenen Kommentare. Sie veröffentlichten auf der Facebook-Seite einen Brief von ehemaligen Professoren der Deutschen Schule Athen. Dieser Brief wurde schon am 07. Februar 1993 von der Zeitung „Kathimerini“ veröffentlicht. Anlass war ein Ausbruch rechtsradikaler Gruppen gegen Ausländer in Deutschland. Der Text ist von Otto Blay, Manfred Bornau, Hermann Caspary, Folkert Fiebig, Martin Kölle, Dieter Motzkus und vom ehemaligen Schulleiter Kurt Roeske unterschrieben.
Wir erinnern uns, dass es schon Im Dezember 1988 Fälle von Gewalt gegen Einwanderer in Deutschland gegeben hat. Ein rechtsradikaler Deutscher, Josef Seller, zündete das Habermeier-Haus in Schwandorf, Bayern, an und tötete ein türkisches Ehepaar, Fatma und Osman Can, zusammen mit ihrem Sohn Mehmet. Während dem Brandanschlag kam auch ein deutscher Staatsbürger, Jürgen Hübner, ums Leben. Im September 1991 erzwangen gewaltsame Zwischenfälle in Hoyerswerda die Evakuierung einer Herberge von Asylbewerbern, und während der dreitätigen Unruhen in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 umzingelten mehrere tausend Menschen ein mehrstöckiges Gebäude und applaudierten Demonstranten, die mit Molotof-Cocktail schmissen. Die vietnamesischen Bewohner des Gebäudes konnten gerade noch, indem sie auf das Dach gingen, entkommen. Schließlich tötete im November 1992 ein Brandanschlag junger Rechtsradikaler in Mölln drei Türken.
Im Dezember 1992 fanden in ganz Deutschland groß angelegte Demonstrationen gegen Fremdenfeindlichkeit mit mehr als 700.000 Teilnehmern statt. Die Folge war, dass mehrere Neonazi-Gruppen verboten wurden. Trotzdem endeten die gewalttätigen Vorfälle nicht. Am 29. Mai 1993 zündeten vier rechtsradikale Deutsche im Alter zwischen 16 und 23 Jahren das Haus einer türkischen Familie in Solingen an und töteten drei Mädchen und zwei Frauen. Drei Tage davor (am 26. Mai) hatte der Bundestag beschlossen, die deutsche Verfassung zu ändern, und zwar das Grundgesetz zur Begrenzung der Zahl der Asylbewerber. Hier ist zu erwähnen, dass bis dahin jeder politische Flüchtling im Land politisches Asyl erhalten konnte.